Qi Gong ist eine sehr alte und bewährte Trainingsmethode, die von den Chinesen gerne in den frühen Morgenstunden in den Parks praktiziert wird. Es handelt sich dabei um meditative Bewegungsübungen, die das Ziel haben, durch Haltung, Bewegung und Atmung die Lebensenergie Qi in den Körper einfliessen zu lassen und die innere Harmonie, der Ausgleich von Yin und Yang wieder herzustellen. Qi Gong ist eine Atemtherapie, Bewegung, Meditation und Heilgymnastik in einem, um ‘Gelassenheit und einen Nichtseins Zustand’ zu erreichen. Qi Gong-Übungen werden in China für verschiedene Zwecke eingesetzt. Mit etwas Übung entsteht nach einigen Minuten im Raum zwischen den Händen ein Gefühl von ‘Wärme’, ‘Kälte’ ‘Kribbeln’, ‘Zusammenziehen’ oder ‘Auseinanderstossen’. Dieses Gefühl entspricht der eigenen Lebensenergie, welche Schmerzen vermindern und die Gesundheit erhalten kann.
Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sollte man die Übung jeden Tag während etwa 30 Minuten machen, sodass die Wirkungskraft pausenlos strömt. Die Übungen werden langsam und ohne grossen Kraftaufwand ausgeführt und können gemäss der TCM bei täglicher Anwendung zu einem gesunden, langen und erfüllten Leben verhelfen.
Tai-Chi-Chuan ist eine weiterentwickelte Übung aus dem Qi Gong. Tai-Chi bedeutet ‘Ursprung von allem’ und meint den Ausgleich zwischen Yin und Yang. Chuan bedeutet Faust und verdeutlicht, dass sich Tai-Chi-Chuan auf die Kunst der Selbstverteidigung mit blossen Händen nach dem Yin-Yang-Prinzip bezieht. Im Tai-Chi-Chuan ist wie im Qi Gong die Vereinigung von Körper, Atem und Geist von grösster Bedeutung, und werden langsame fliessende Bewegungen ausgeführt, die eine harmonische Verbindung zwischen dem muskulären Spannungswechsel der verschiedenen Gliedmassen herstellt.
Tai-Chi-Chuan wird als Therapie bei chronischen Erkrankungen eingesetzt, wie beispielsweise COPD, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthrose, Weichteilrheumatismus und allgemeiner Schwäche. Auch hier zeigt die präventive Wirkung sehr gute Erfolge. Tai-Chi-Chuan kann jeder erlernen, egal ob jung oder alt, gesund oder krank, sportlich oder unsportlich (Vgl. Bär A., Angst F., Li Y., Aeschlimann A. Traditionelle Chinesische Medizin, Haug Verlag 2004 S.49-52).